Nach dem Abzug der kleinen Funken zog großer Besuch aus Aachen auf die Bühne des Gürzenich und sogar Sitzungspräsident Björn Griesemann wechselte das blau-weiße Krätzchen in ein blau-rotes, den Farben des aufziehenden Vereins, der Stadtgarde Öcher Penn von 1857 e. V. unter der Leitung ihres Kommandanten Jürgen Brammertz, Jorres va Marschierpooetz, der zum Auftritt ebenfalls die Kopfbedeckung gewechselt hatte, nämlich in die eines Ehren-Funken-Leutnants der Reserve der Blauen Funken. Nach dem Spielmannszug tanzten Marketenderpaar Angelina Schneider und Frank Radermacher sich in die Herzen der Damen, dazu ist zu sagen, dass Marketender Frank Rademacher an Aschermittwoch nach elf Jahren im Tanzpaar aufhört und in den karnevalistischen Ruhestand geht. Mit im Gepäck auf ihrer 6 x 11 km langen Fahrt von Aachen nach Köln hatte die Öcher Penn auch ihre jecke Penn-Show, in der sie lange Freundschaften musikalisch und tänzerisch präsentierten. Neben Frank Rademacher geht noch jemand in die zweite Reihe zurück, Kommandant und Marschall Jürgen Brammertz gibt nach langen Jahren an der Spitze der Kommandantur die Leitung ab.
Die Öcher Penn räumten die Bühne unter stehendem Applaus und mit Motombo Umbokko, Comedian Dave Davis konnten die Damen der blauen Funken etwas ausruhen, schließlich waren sie schon bei der zweiten Nummer im Programm auf Volldampf und die Stimmung stieg stetig. Der Kölsche Jung mit "black Fööss", wie sich Motombo gerne selber vorstellt, begrüßte die jecken Wiever in zartem Ferkelrosa und hatte den Saal schnell in der Hand. Da blieb kein Auge trocken.
Mit Cat Ballou und Kasalla rockten gleich zwei der jungen Bands im Kölner Karneval die Bühne und die Mädels hielt es kaum auf den Plätzen. Kein Wunder, schließlich ist bei den Jungs immer Mega-Stimmung angesagt. So auch bei Guido Cantz, der zwischen den Auftritten von Cat Ballou und Kasalla auftrat. Nun könnte man meinen, das wäre schwierig, aber Funken-Damen lauschen den Worten des Manns für alle Fälle auch dann, wenn sie vorher Fastelovend ausgelassen gefeiert haben. Das ist nicht überall so.
Nach einer Pause ging es kurz vor 18:00 Uhr weiter im Programm mit dem Empfang des Kölner Dreigestirns. Prinz Michael II., Bauer Christoph und Jungfrau Emma begeisterten die Damen im Saal und präsentierten ihren Sessionshit „Drei us Neppes für eine Million“. Da sie ja nun schon mehrfach bei der Kölner Funken Artillerie blau-weiß von 1870 e. V. zu Gast waren, hatte sie eigentlich schon alles bekommen, wie Sessionsorden oder die Ernennung zu Ehrenleutnant der Reserve der Blauen Funken. Also was nun? Kein Problem für die Funken, schließlich ist es Tradition auf der Mädchensitzung, dass das Trifolium und seine Equipe mit mehreren Kartons voller Marzipan-Törtchen der Bäckerei Klüppelberg und mehreren Flaschen Eierlikör versorgt werden. So gestärkt konnte nichts mehr schief gehen auf der weiteren Fahrt durch die Kölner Säle.
In der zweiten Abteilung sorgte Marc Metzger, ne Blötschkopp, für Lachmuskel-Training und die Damen hatten sichtlich ihren Spaß mit ihm. Mit den Höhnern und Brings hatten die Funken für Tanz und Stimmung gesorgt, die den großen Saal des Gürzenich aufheizte vom Feinsten.
Text und Fotos: Kurt Braun
Zum Finale zog nun das staatse Korps der blauen Funken ein, die mit ihrem Artillerie-Tanz und den Tänzen des Tanzpaares Marie Steffens und Nicolas Bennerscheid für Schwung auf der Bühne sorgten. Es ist die Abschiedssession von Nicolas Bennerscheid, auch er geht Aschermittwoch in den karnevalistischen Ruhestand oder besser Unruhe-Stand.
Kurz nach 20:00 Uhr war die Sitzung beendet und gut gelaunte Wiever wurden von den blauen Funken in den Dienstag-Abend entlassen, wo sie sicherlich nicht direkt nach Hause gingen.
Text und Fotos: Kurt Braun