Am Samstag ging es los. Nach einer siebenstündigen Autofahrt ging es erstmal in ein sehr schönes Hotel mitten in Berlin. Dort konnten wir uns bei einem großen Eisbecher ausruhen und anschließend unsere Kostüme für den Auftritt anziehen. (Spätestens da wussten wir, warum Karneval im Winter ist! 26 Grad, strahlender Sonnenschein, und wir im Kostüm mit langer schwarzer Baumwollhose, langärmeliges Hemd, bunter Baumwollweste und schwarzes Sakko)
Auf dem Weg zum Regierungsviertel haben wir spontan mal eine kleine Stadtrundfahrt gemacht und uns,
im Kostüm, das ein- oder andere Denkmal vor Ort angeschaut. Wir brauchen nicht schreiben, wie die Leute uns angesehen haben.
Und dann ging es zum Auftrittsort. Je näher wir Richtung Regierungsviertel fuhren, desto ruhiger wurde es bei uns im Auto. Eine Mischung aus Ehrfurcht und Nervosität machte sich breit, denn dann war wieder klar, dass wir nicht zum „Sightseeing“ in Berlin waren und wir noch eine große Aufgabe vor uns hatten...
Wir konnten direkt am Ministerium parken und wurden von einer netten Mitarbeiterin in Empfang genommen. Gemeinsam passierten wir die Sicherheitsschleuse.
Wir kamen nach einem kurzen Check durch, nicht aber unsere Technik.
Unser Vater musste das Rack mit dem Mischpult und den Mikrofon-Funksendern, sowie alle Koffer öffnen und alles bis ins Detail erklären. Es wurde mehr als gründlich untersucht, was auch verständlich war, erst dann durfte auch unsere Technik und die Harmonika durch die Schleuse ins Ministerium.
Jetzt hatten wir wieder Zeit, uns selber vor Ort mal alles anzuschauen und bei einigen Aktionen mitzumachen.
Es war richtig klasse, was dort alles für die Besucher geboten wurde:
Gewinnspiele, Infostände, Hüpfburgen, Kletterwände und Spielstände für Kinder, und wo man hinschaute Politiker, die sich mit den Besuchern unterhielten.
Am Nachmittag war es dann soweit, wir durften auf die Bühne.
Es war witzig, ganz am Anfang wusste das Publikum nicht so recht, mit uns was anzufangen.
Da stehen zwei junge Leute, mitten im Sommer, im Kostüm auf einer Bühne und erzählen lustige Sachen... Auch wunderten sie sich, dass wir anders sprechen und unmöglich von Berlin sein können
(obwohl wir uns um gutes hochdeutsch bemüht hatten, war den Leuten wohl schnell klar „die Zwei sind nicht von hier“).
Aber die anfängliche Skepsis war schon nach den ersten Pointen wie weggeflogen und das Eis war gebrochen. Das Publikum, und auch wir, hatten richtig Spaß.
Wir haben ein 30-minütiges Mix-Programm aus Rede, Gesang und Steirische Harmonika präsentiert.
Anschließend kamen die Besucher und fragten nach Autogrammen.
Da wussten wir, dass wir mit uns und unserem Auftritt mehr als zufrieden sein konnten. Ehrlich gesagt, waren wir sogar ein bisschen stolz und erleichtert zugleich, dass wir es geschafft hatten, ein Publikum, dass weder mit Büttenrede, noch mit Karnevals- und Volksmusik beim „Tag der offenen Tür“ gerechnet hat, so für uns zu begeistern.
Abends machten wir dann, nach einer leckeren Pizza, noch eine „Berlin by Night“ Tour.
Auch das war ein Erlebnis für sich....Berlin bei Tag ist schon klasse, aber die beleuchtete Stadt und die Denkmäler am Abend zu erleben, ist unbeschreiblich.....
Sonntags machten wir uns wieder auf den Heimweg, aber vorher ging es noch in den Berliner Zoo und zum Wannsee.
Für uns war der Auftritt in Berlin ein Erlebnis, das wir nicht mehr vergessen werden.
Text und Fotos: Lena & Niklas