Sein ganzes Leben war seinen roten Funken gewidmet. Er gehörte zu den Mitbegründern des Vereins der Freunde und Förderer der Ühlepooz „Fritz Everhan-Stiftung e. V. 1966, die sich fortan dem Erhalt und dem Wiederaufbau des Vereinsheims widmete und dies bisher mit großem Erfolg. Nach seinem Rücktritt 2001 als Präsident, er wollte der jüngeren Generation rechtzeitig das Zepter weitergeben, war Hans Georg Brock noch bis 2004 im erweiterten Vorstand tätig. Wie alte, aber auch junge Funken berichten, war er bis vor kurzem trotz seiner Erkrankung noch auf fast allen Knubbelabenden als Gast dabei.
Bereits am Sonntag, dem 1. Februar begann die Ehrerbietung der roten Funken. In der Wachstube der Ülepooz wurde Hansgeorg Brock aufgebahrt und eine Totenwache über den ganzen Tag gehalten. Immer im Wechsel wachten je vier Funken, bzw. Generäle am Sarg ihres Ehrenpräsidenten und –kommandanten. Jede Viertelstunde war Wachwechsel. Ein würdiger Rahmen, den zahlreiche Funken, Bürger oder Karnevalisten nutzten, um Abschied zu nehmen. Um 17 Uhr war es dann soweit, ein letztes Mal verließ Hansgeog Brock, et Stätzje vun d´r Ülepooz, seine Ulrepforte, getragen von Präsident Heinz-Günther Hunold (Laachduv vun d´r Ülepooz), Senatspräsident Hans Willy Fahnenbruck (Flambau), Vizepräsident Willi Stollenwerk (Feldschloot) und Corpsadjutant Jens Egg (Backes). Der letzte Weg aus der Ulrepforte führte durch ein Spalier von Funken und Generälen, begleitet von Trommlern des Regimentsspielmannzuges der Kölsche Funke rut-wieß vun 1823 e. V.
Am 3. Februar versammelten sich Familie, Funkenfamilie und Freunde in der Kirche St. Michael am Brüsseler Platz zu einem Abschieds-Gottesdienst. Die Standarten der anderen acht Traditionskorps standen um den Altar herum. Neben Kirchengesang sang Ludwig Sebus (Krätzje) mit fester Stimme sein Lied von der „Kölschen Siel“ und von der „Schwarzen Madonna“ im Rahmen des Gottesdienstes.
Zum Kommunion spielte Organist Hans Schuster das rheinische Rondo „Himmelspötzje“, in dem einige kölsche Lieder wie „wenn et Arnöldche fleut“ wunderbar umgesetzt wurden.
Nach dem Schlussgebet und dem Segen sangen die Höhner ihr extra für et Stätzje vun d´r Ülepooz geschriebenes Lied zu Ehren des Verstorbenen, in dem heißt es unter anderem:
„Du bes un blievs ´ne rude Funk, Wors Präses – 35 Johr! Bestemmp fröchs Du em Himmel jetz`, saat – hammer noch ne Knabbes do?“
Danach verließen die Trauergäste, angeführt von Geistlichen und den Standarten der Traditionskorps, die Kirche und zogen Richtung Friedhof Melaten, wo neben Präsident Heinz-Günther Hunold auch Festkomitee-Präsident Markus Ritterbach würdige Worte für den Verstorben fand und einen Blick zurück auf das Leben von Hansgeorg Brock warfen. Zum Ende der Trauerfeier sang Thomas Cüpper, et Klimpermännche“, den Kölschen Jung, den leise und ganz vorsichtig doch einige der Trauernden mitsangen.
Nach der Trauerfeier setzte sich der Trauerzug angeführt vom Regimentsorchester Helmut Blödgen unter der Leitung von Stabstrompeter Helmut Blödgen Richtung Grab in Bewegung, der Sarg wurde dabei begleitet durch sechs Generäle in Uniform. Alle Funken, die es ermöglichen konnten, waren erschienen und nahmen am offenen Grab ein letztes Mal Abschied von einem Mann, der viel für Köln, den Karneval und ganz besonders für die Kölsche Funke rut-wieß vun 1823 e.V. getan und bewirkt hat.
Es wird eine große Lücke hinterlassen und sicherlich nie vergessen werden.
Text und Fotos: Kurt Braun
Die Veröffentlichung erfolgt unter ausdrücklichem Wunsch der Gesellschaft und nach vorheriger Absprache!