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Wieder eine gelungene Veranstaltung – Blindensitzung im Ostermannsaal

2015

 
Wieder eine gelungene Veranstaltung – Blindensitzung im Ostermannsaal.
Köln. Organisiert wird die Veranstaltung in jeder Session im Ostermannsaal des Sartory vom Blinden- und Sehbehinderten Verein Köln (BSVK), den Muuzemändelcher, dem Festkomitee Kölner Karneval, sowie einigen Privatpersonen.
Erstmals gab es in diesem Jahr nach der Idee einer blinden Besucherin einen Orden, auf dem in Blindenschrift "Kölle Alaaf" zu lesen ist, den jeder Gast und jeder Künstler verliehen bekam.
Als Ehrengäste wurden neben einigen anderen Frau Dr. Agnes Klein (Dezernentin für Bildung, Jugend und Sport) und Herr Dr. Ralf Heinen (Bürgermeister der Stadt Köln) begrüßt, was die Veranstalter sehr freute.



Nach der Begrüßung durch Baas Dagmar Eichberg-Weber und Festkomitee-Präsident Markus Ritterbach um 16.30 Uhr ging es gleich zügig weiter, denn schon um 16.45 Uhr stand der erste Programmpunkt an: Kölsche Leeder vun jestern un hück – Frank-Peter Neu un Fründe. Ansehnliche „kölsche Junge“ mittleren Alters mit Jitta, Flitsch un Quetsch sind ein guter Start für eine Sitzung. Neben den bekannten 3 Männern kam heute Verstärkung dazu und so stand neben Frank, Guido und Uli auch Manni mit auf der Bühne und verstärkte den Sound ohne Verstärker-Boxen. Eigene, als auch Lieder von Ostermann, Batzem, Schmitz und anderen bekannten Karnevalisten tragen die Fründe in ihrem Programm vor.
Mit dem Aufzug der Plaggeköpp kommt es einem dann so vor, als wären alle Gesellschaften (in Gedanken) mit dabei und das ist gerade bei dieser Sitzung eine besonders schöne Geste. Die Fahnen- und Standartenträger der dem Festkomitee angeschlossenen Gesellschaften präsentieren die Plaggen voller Stolz und bieten nicht nur ein schönes Bild, sondern auch ein großes Zeichen von Zusammengehörigkeit.
 


Der Besuch des Kölner Dreigestirns ist der Höhepunkt jeder Veranstaltung, und natürlich auch – und hier ganz besonders - des „Blinden- und Sehbehinderten-Vereins Köln“.
In diesem Jahr sind es Prinz Holger I. (Holger Kirsch), Bauer Michael (Michael Müller) und Jungfrau Alexandra (Sascha Prinz). „Um Karneval in Köln zu begreifen, muss man eigentlich zur Blindensitzung kommen”, erklärte Jungfrau Alexandra begeistert nach dem Besuch. „Durch die Nähe zu den Menschen mit Sehbehinderung ist diese Sitzung wirklich einzigartig. Wir waren eigentlich nur kurz auf der Bühne und sind dann in den Saal gegangen, damit alle unsere Ornate anfassen und erfühlen konnten.”
Traditionell – und darauf warteten alle schon gespannt – kommt das Dreigestirn zu dieser Sitzung ganz auf Tuchfühlung zum Publikum. Die blinden und stark sehbehinderten Gäste dürfen mit den Händen ertasten, wie das Dreigestirn gekleidet ist und damit haben sie den vielen anderen Jecken etwas Entscheidendes voraus: Sie wissen auch, wie sich das Ornat des Prinzen, die Krone der Jungfrau oder der Kopfschmuck des Bauern anfühlt und das tun sie auch ausgiebig und mit freudiger Begeisterung, die man den Gesichtern ansieht.



„Querbeat“ nennt sich die temperamentvolle Brass and Marching Band, die jeden Saal im Nu mit ihrem fetzigen Sound erobert. Exzellente Musiker, die durch ihre bunte, fröhliche Bekleidung und ihren tollen Sound die Gäste buchstäblich von den Stühlen auf die Füße reißen und zum Mittanzen-, -klatschen-und -singen veranlassen stürmen die Bühne, sobald die Ansage verklungen ist. Sie sind keine Mitglieder der Muuzemändelcher, aber waren gern bereit, ihre Stimmung auch hier in den Saal zu bringen. Wie alle Künstler auf dieser Sitzung traten auch sie ohne Honorar auf und bei ihnen gab es noch einen Bonus obendrauf: Eigentlich war es ihr einziger freier Tag... aber sie opferten ihn, um hier aufzutreten und kamen nur für diesen einen Auftritt ins Sartory.
Schlabber und Latz stehen seit etwa 30 Jahren als Redner-Duo (Bernd Horbach und Dieter Baumanns) mit ihren humoristischen Zwiegesprächen auf den Karnevalsbühnen. Laut des „Stammtischs Kölner Karnevalisten“, bei dem sie als Künstler beheimatet sind, „benutzen sie alle 5 Sinne ebenso gekonnt wie alle 4 Fälle“! Und das taten sie auch hier.
Unter dem kölschen Namen „Dä Engelbäät“ entdeckt man den bekannten Jazz-Musiker Engelbert Wrobel. Er spielt traditionelle und neue kölsche Lieder auf seiner Klarinette und verschiedenen Saxophonen und macht Lust aufs Mitswingen, Mitsingen und Mittanzen. Eigentlich kennen ihn Jazzliebhaber als Vertreter des traditionellen Jazz mit der eigenen Jazz-Band, aber auch auf Konzerten im In- und Ausland. Er verbindet als gebürtiger Rheinländer hervorragend musikalisches Entertainment mit kölschem Humor und reißt seine Zuhörer einfach mit!



Wenn man in den Räumen der politischen Macht aus-  und eingeht oder engen Kontakt mit den Menschen hat, die uns regieren, bekommt man ziemlich genaue Einblicke in die realen Verhältnisse hinter den Kulissen. Die gibt „Der Schofför der Bundeskanzlerin“ Dr. Jens Singer. Er ist Jurist und Regierungsdirektor im Bundeskanzleramt in Berlin und pflegt die Originalität der kölschen Sprache und die kölsche Tradition. Nach der Veranstaltung musste er sich beeilen, den Nachtzug nach Berlin zu erwischen, denn am nächsten Morgen musste er zwingend wieder an seinem Schreibtisch sitzen. Toll, dass er es sich trotzdem nicht nehmen ließ, heute hier zu sein.
Kölsch kann mer drinke, Kölsch kann mer schwade, ävver et jitt och Kölsch op zwei Bein! Bei den „Muuzemändelcher“  gibt es davon gleich 6 – nämlich die Band „Sechs Kölsch“. Schöne Melodien und eigene Texte vom kölschen Leben, gesungen und gespielt von guten Musikern – das ist eine erfolgreiche Mischung! Man hörte dieser tollen Mundart-Band nicht nur gerne zu, sondern sang ebenso gerne mit!



Willi Armbröster, „Der Lehrer Welsch“, trägt seine Reden zumeist in Reimform vor. Sein Namensvorbild als Büttenredner ist der Lehrer Heinrich Welsch (1848 – 1935), der sich in Köln für benachteiligte Arbeiterkinder einsetzte und in Kalk in der Hollweghstraße eine Hilfsschule leitete. (Im Lied „En d’r Kayjass“ wurde ihm ein Denkmal gesetzt, das alle Kölner kennen.) Auch bei der Blindensitzung traf er genau ins Zwerchfell hinein und erheiterte die Zuhörer mit seinen treffenden Anekdoten.
Wir kennen alle das Gedicht von August Kopisch, das mit den Zeilen beginnt:  „Wie war in Köln es doch vordem mit Heinzelmännchen so bequem.“
Es endet dann: „Ach, wenn’s doch noch wie damals wär‘, doch kommt die schöne Zeit nie wieder her!“
Arbeiten müssen wir seitdem tatsächlich selber – aber bei den „Muuzemändelcher“ gibt es trotzdem Heinzelmännchen, nämlich die Tanzgruppe “De Heinzelmännche zo Kölle“, die immer wieder an diese vergangene Zeit erinnert.
Die Tanzgruppe „De Heinzelmännche zo Kölle“ wurden 1999 von 7 Tänzerinnen und Tänzern gegründet.
Sie verkörpern mit ihren Kostümen und Tänzen die Figuren des bekannten Sagen-Gedichtes von August Kopisch und tragen so eine echte kölsche Tradition weiter.
Ihre Trainerin ist Stefanie Klusendick, die auch das einzige „Heinzelmädchen“ der Gruppe darstellt. Der Leiter der Tanzgruppe ist ihr Ehemann, Guido Klusendick.
Seit 2009 gibt es wieder die „3 Söck“ als Band, die mit nur 3 Instrumenten live spielt und richtig gute Musik macht. Besonders ihre Improvisationen begeistern die Zuhörer!
Neben Detlef Lauenstein spielen die beiden „Socken“  Peter, ein exzellenter Keyboarder und Gitarrist  und seit einiger Zeit Roman, der mit seinem Saxophon keinen Sound-Wunsch offen lässt! Zur heutigen Veranstaltung gab es jedoch leider nur ein Sockenpaar – denn Roman musste aufgrund einer Grippe den Sound auf ein Trompetensolo im Bett verlegen.
Sie bildeten heute den tollen Schlusspunkt der Sitzung und mit „Bye, bye, my love“ singend verabschiedeten sie sich dann mit Katharina Basten, Markus Ritterbach, Herrn Klerx und Dagmar Eichberg-Weber vom Publikum im Saal, das begeistert mitsang.
Zuvor gab es noch „Dankeschön-Blumensträuße“ für Dagmar Eichberg-Weber und Katharina Basten. Die Firma Remagen hatte wieder Blutwürste als Orden gespendet und auch einige Fässchen Kölsch konnten durch Sponsoren an die kostenlos auftretenden Künstler vergeben werden.
Nicht nur auf der Bühne, sondern gerade auch dahinter sind viele helfende Hände aktiv tätig. Oft sind sie gar nicht zu sehen, aber ohne sie würde gar nichts funktionieren. Wer steht eigentlich hinter der Organisation dieser Veranstaltung? Erwähnt wurden einige Namen bereits:
Katharina Basten organisiert schon viele Jahre lang diese Karnevalssitzung für den BSVK. Da sie darin Erfahrung während ihrer Zeit als Vorsitzende gewonnen hat und da sie darüber hinaus ein echt kölsches Mädchen ist, ist ihrMotto: “Mer losse nit vom Fasteleer!“ Ihr Ehemann Heinz Basten ist der Verteiler der Blotwoosch und Kölsch an die Künstler und unterstützt alles, was hinter der Bühne notwendig ist.
Der heutige Vorsitzende des BSVK ist Herbert Klerx.
Markus Ritterbach ist der Präsident des „Festkomitees Kölner Karneval“ und allen bestens bekannt. Er engagiert sich aber auch seit einigen Jahren für die Belange des „Blinden und Sehbehinderten-Vereins Köln“. Daher leitet er seitdem die Karnevalssitzung des BSVK mit als Moderator.
Dagmar Eichberg-Weber ist seit Juni 2013 Baas der „Muuzemändelcher“. Sie organisiert u. a. die Programme der „Muuzemändelcher“-Veranstaltungen. So hat sie nun auch zum 5. Mal in Folge das heutige Programm gestaltet und moderiert gemeinsam mit Markus Ritterbach diese Sitzung.
Hermann Knopp leitet die „Colonia-Bigband“ und sorgt musikalisch für gute Stimmung, begleitet einige Sänger und Tanzgruppen, regt zum Mitsingen an und ist verantwortlich für sämtliche punktgenau erklingenden „Tuschs“ der Kapelle.
Bernhard Pflug ist der Plaggenträger der „Muuzemändelcher“ und unermüdlicher Helfer hinter der Bühne. Er empfängt und begleitet die auftretenden Künstler und beruhigt die Organisatorin des Programms mit der Mitteilung über deren rechtzeitige Ankunft, sofern dies möglich ist!

Text: KFE nach Infos durch Muuzemändelcher
Fotos: Georg May
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Wieder eine gelungene Veranstaltung – Blindensitzung im Ostermannsaal

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