Kölsche Fastelovend Eck

 

Redaktionsleitung Angela Stohwasser und Reiner Besgen

Wir sind umgezogen: 

Neue Redaktionsadresse 

Redaktion Kölsche-Fastelovend-Eck. Reiner Besgen,

Alfred-Delp-Str. 35, 53840 Troisdorf

Telefon 02241 9444031 E-Mail: Redaktion@Fototeam-Besgen.de

Wer wor he?
Werbeagentur Frankfurt
Wat es loss!
 

 

 

 

DIE LETZTEN AKTUELLEN NEWS

 

Sofortzugriff auf alle Artikel
Datenschutzerklärung
Die aktuelle Datenschutzerklärung 
finden sie im Impressum!  
Fotos
Wetter in Troisdorf
Wetter in Troisdorf
Lesezeit ca. 4 Minuten

Selvs jemaat – Kneipensitzung, die Dritte

2012

Selvs jemaat – Kneipensitzung, die Dritte
Köln.
Das hätten sich die „Macher“ der Kneipensitzung nicht träumen lassen, bereits zum dritten Mal war die Stammkneipe der Fidelen Zunftbrüder zum Bersten gefüllt mit bunt kostümierten, gut gelaunten Jecken, die alle gespannt auf die kommenden Ereignisse warteten. Doch schon vor dem eigentlichen Beginn hielt Peter Esser, einer der Initiatoren und Moderator dieser Sitzung eine kleine Überraschung bereit. Die Zunft-Müüs hatten ein „Loch“ nicht im Programm, sondern zwischen zwei Auftritten und hatten es sich nicht nehmen lassen, bei der Kneipensitzung ihrer Gesellschaft vorbeizuschauen. Und jetzt mussten sie ran, da die Bühne zu klein und zu niedrig war, um zu tanzen, stimmten die 38 Müüs kurzerhand Ihr Müüs–Lied an. Das war so gut, dass man überlegte sie nächstes Jahr vielleicht zusätzlich als Chor zu vermarkten. Endlich, endlich ging es dann los und zwar mit einem Ostermann-Potpourri und Reinhard und Dieter als „Vorsänger“. Das Publikum, das fast ausschließlich aus „Wiederholungstätern“ bestand, kannte das Procedere aus den vorangegangenen Sitzungen und sang aus vollen Kehlen mit. Vielleicht sollte man auch sie als Chor oder...? Weiße Rosen aus Athen – vielen im Publikum bekannt – und Nana Mouskouri erschienen dann auf der Bühne, aber was für eine Überraschung, gleich drei Damen beanspruchten die Bretter, die die Welt bedeuten für sich und versuchten, sich in Szene zu setzen.


Moses und Gott bewiesen in einem kölsch–hochdeutschen Zwiegespräch, dass Kirche und Karneval einfach zusammengehören, auch wenn die 10 Gebote so echt op kölsche Art interpretiert wurden. Genau wie der nachfolgende Tango, der von den vier herrlich kostümierten Tanzpaaren gekonnt vorgetragen wurde. Er strapazierte die Lachmuskeln der anwesenden jecken Gemeinde genauso, wie das Liebesleben der Lappen. Wobei mit „Lappen“ nicht etwa das Volk im hohen Norden gemeint war - sondern der ganz profane Putzlappen.

Bevor die „Nachtigall aus Ehrenfeld“ wieder zum Mitsingen aufrief, bat Peter Esser, Vizesenatspräsident der Fidelen Zunftbrüder, den Schirmherrn der Sitzung Wolfgang Sauerland auf die Bühne, bedankte sich bei ihm und seiner Frau Evelyn für deren Unterstützung und Engagement und überreichte ihm einen Gutschein für eine Massage.
Als Kassenpatient bewies Rudi Meisen, ein Akteur aus dem Grenzgängergebiet um Köln, dass man mit wenigen Mitteln den Saal zum Lachen bringen kann. Was natürlich auf keinen Fall fehlen durfte, war das hauseigene Männerballett – genannt die Tanzbienen der Zunft, die mit viel Rhythmus im Blut den Schusterjungentanz zum Besten gaben.
Die gekonnte Trude Herr Parodie war genauso kurzweilig wie die Expedition ins Tierreich, die moderiert von Dr. Beinhart Grizmeck seltene Tierarten in rot-weißen Uniformen und deren pantomimisches Können zeigte. Die Jecken im Saal hatten vill Spaß an dieser Nummer denn sie hatten Ihren 1. Vorsitzenden noch nie solche Grimassen schneiden, geschweige denn Stippeföttche danze sehen. Eine ganz neue Rolle, die ihm aber ausgezeichnet stand.
Klassik anders, mal ganz nah am Publikum. Hier wurde Akrobatik gepaart mit Anmut und Grazie gezeigt. Die beiden Akteure waren so beweglich wie ein Flitzebogen, bogen sich wie Halme im Wind und sangen dazu noch ein klassisches Lied. Eine tolle Nummer – genau wie die Moderation der etwas anderen Art, denn einer der Moderatoren hatte ganz offensichtlich die Rosenmontagszugmoderation mit einem Fußballspiel verwechselt. Der Mix aus kölscher Gemütlichkeit gepaart mit sportlicher Dramatik riss das Publikum zu Lachsalven hin. Da waren die beiden Krätzchensänger eine wahre Erholung für die Lachmuskeln der anwesenden Zunft - Familich.
Hermann Föhlens, ein schwuler Pilot und seine drei Stewardessen, die völlig lustlos versuchten, eine Tanznummer einzustudieren, wobei Hermann immer wieder durch verschiedene Anrufe von Mama, Hubert oder seinem Chef unterbrochen wurde, sorgten dann für Heiterkeit im Saal.
Bass und Besser, zwei Musiker, die bei Erfolg in den USA geblieben wären, zeigten nicht nur viel Körperbeherrschung, sondern auch, welche verborgenen Talente in unserem Vizesenatspräsidenten stecken, denn er spielte doch tatsächlich zwei Stücke auf seiner Trompete und die Gemeinde sang fleißig mit. Von Ischias geplagt und mit Stock bewaffnet kamen dann die in die Jahre gekommenen Müüs auf die Bühne und „tanzten“ was die Hüftgelenke noch hergaben. Zu Brungs bedarf es keiner Worte – sie rockten den Saal und zwar so heftig, dass die Instrumente teilweise auseinander brachen und ein Hocker unter dem Gewicht unseres Säckelmeisters nachgab. Der Saal tobte und das Publikum stand auf den Bänken, sang und tanzte kräftig mit. Peter Esser bedankte sich am Schluss der Sitzung bei allen helfenden Händen vor, auf und hinter der Bühne und ganz besonders bei unserem Mitglied Jörg Plake, der jetzt zum dritten Mal – und das ist nicht selbstverständlich – sein Lokal für diese Veranstaltung zur Verfügung gestellt hat. Dafür erhielt er aus den Händen des Vizepräsidenten eine gerahmte Speisenkarte aus dem Jahr 1972, die man beim Aufräumen gefunden hatte. Und was sagte das närrische Auditorium? Es war sich auch diesmal wieder einig, diese Sitzung wird immer besser, ohne den gemütlich-familiären Charakter zu verlieren und muss auf jeden Fall erhalten bleiben. Denn diese Ursprungform des Kölsche Fasteleer darf auf keinen Fall verloren gehen.

Fotos: Archiv KFE

Selvs jemaat – Kneipensitzung, die Dritte

Keine anonymen Kommentare möglich, bitte zuerst anmelden

Für den Inhalt der Kommentare sind die Verfasser verantwortlich.


Linkempfehlung

Diesen Artikel weiter empfehlen: